Die zum schwarzen Schaf gemachte Person merkt anfangs nichts davon, die Welt scheint für sie noch in Ordnung zu sein. Etwas irritierend wirkt die Schweigsamkeit einiger Gruppenmitglieder auf sie. Bestimmte Verhaltensweisen einzelner Mitglieder kann sich das schwarze Schaf nicht erklären. Aber es sieht sich durchaus noch als Mitglied der Gruppe und meint, dass es integriert und akzeptiert ist und die Gruppe ihm einen gewissen Rückhalt gibt.
In Wirklichkeit steht es längst allein außerhalb der Gruppe. Die anderen Gruppenmitglieder haben sich hinter seinem Rücken zusammen getan und angefangen, über das schwarze Schaf zu richten. Es kann auch sein, dass die Initiative von einem einzigen Gruppenmitglied ausgeht und alle anderen sich nur heraus halten. Es wird nicht mehr einbezogen in bestimmte Ereignisse und nicht informiert. Hinter seinem Rücken laufen Intrigen ab, von denen es natürlich nichts weiß. Es wird von der Gruppe geschnitten. Auch wenn einzelne Gruppenmitglieder noch regelmäßigen Kontakt zum schwarzen Schaf pflegen, so ist deren Motivation woanders zu suchen als darin, dem schwarzen Schaf nahe sein zu wollen. Dies wird vom schwarzen Schaf zunächst noch angenommen.
Irgendwann merkt das schwarze Schaf, dass etwas nicht stimmt. Es tritt auf die sorgsam verdeckte Konfliktbeule im Gruppenteppich, welche dann mit lautem Knall platzt. Alte Ereignisse und angebliche Fehlverhalten aus der Vergangenheit des schwarzen Schafes werden dann plötzlich dramatisiert und dem schwarzen Schaf um die Ohren gehauen. Es wird zum alleinigen Schuldigen gemacht an allen Konflikten in der Gruppe, die jemals aufgetreten sind.
Dies ist der Zeitpunkt, zu dem das schwarze Schaf endlich erkennt, dass es eines ist. Erstmal bricht für es eine Welt zusammen. Aber das schwarze Schaf wäre kein echtes schwarzes Schaf, wenn es sich nicht wieder aufrappeln und mit dieser Situation lernen würde zu leben!
And I wonder if you know
how it really feels
to be left outside alone
when it’s cold out here
Anastacia